Sir Francis Drake war ein Freibeuter?

Francis Drake


Sklavenhändler und Freibeuter
Francis Drake wurde um 1540 als Sohn eines Seemanns in Crowndale bei Plymouth (England) geboren und fuhr schon als Jugendlicher zur See. 1565/66 nahm er erstmals an einer Fahrt nach Westindien teil, wie Mittelamerika mit der karibischen Inselwelt damals genannt wurde. 1567 hatte Drake sein erstes Kommando in einem Schiffsgeschwader inne, das von dem englischen Seefahrer Sir John Hawkins angeführt wurde. Gemeinsam brachten sie Sklaven von der Westküste Afrikas nach Amerika.

Zwischen 1570 und 1572 unternahm Drake drei Seeräuberzüge nach Westindien. Sein Ziel waren die reichen spanischen und portugiesischen Schiffe, die die Schätze der neuen Welt nach Europa brachten, darunter Gold, Kakao, Kartoffeln und Tomaten. Dem englischen Königshaus kamen diese Kaperfahrten nicht ungelegen. Denn auch England wollte einen Anteil an den Reichtümern des neu entdeckten Kontinents haben, den die mit England verfeindeten Spanier beherrschten. Deshalb unterstützte Königin Elisabeth I. Drakes Beutezüge; 1580 erhob sie ihn in den Ritterstand.

Auf der Suche nach dem Südkontinent
1577 erhielt Drake von der Königin ein neues Kommando: Er sollte – ausgerüstet mit fünf Schiffen und 160 Mann Besatzung – den vermuteten großen Südkontinent finden, die sagenumwobene Terra Australis. Inoffizieller Auftrag Drakes war es allerdings, den spanischen Handel im Pazifischen Ozean zu stören.

Ende 1577 verließ Drake den englischen Hafen Plymouth. Durch eine Meuterei und durch Stürme verlor er schon bald vier seiner fünf Schiffe. Nach der Durchfahrt durch die Magellanstraße zwischen der Südspitze Südamerikas und Feuerlands im August/September 1578 wurde er mit seinem Schiff nach Süden


abgetrieben. Südlich von Feuerland sichtete Drake nur einige kleinere Inseln und zog den Schluss, dass der geheimnisvolle Kontinent nicht existierte.

Weltumsegler wider Willen
An der Westküste Südamerikas überfiel Drake wieder spanische Städte und Schiffe, wobei er allein Gold und Silber im Wert von 600 000 Pfund Sterling erbeutete. Anschließend wollte er Amerika im Norden umfahren. Als erster Europäer gelangte er dabei mindestens bis zum Columbia River, möglicherweise sogar bis zum Südende von Vancouver Island, wo ihn die Kälte zur Umkehr zwang. Der Rückweg durch die Magellanstraße war allerdings versperrt: Dort lauerten die Spanier, um sich für seine Überfälle zu rächen.

Drake blieb nur der Weg über den Pazifik. Über die Marianen erreichte er am 4. November 1579 die Molukken-Insel Ternate. Von dort kehrte er über Java und das Kap der Guten Hoffnung, das er im Juni 1580 umsegelte, am 5. November 1580 zum Heimathafen Plymouth zurück. Ohne es beabsichtigt zu haben, war Drake die (nach der von Fernão de Magalhães) zweite Weltumsegelung in der Geschichte der Seefahrt geglückt. Drake brachte reiche Beute mit, wirklich neue Entdeckungen hatte er aber nicht gemacht, abgesehen von dem Abschnitt der Westküste Nordamerikas, an dem er entlanggesegelt war.

In den folgenden Jahren ging Drake wieder auf Kaperfahrt und plünderte 1585/86 Schiffe in Westindien. 1587 griff er die spanische Armada direkt vor der spanischen Hafenstadt Cádiz an und zerstörte 30 Schiffe. Wegen dieser Niederlage musste Spanien seinen geplanten Großangriff gegen England um ein Jahr verschieben. Auf einer weiteren Unternehmung starb Drake am 28. Januar 1596 vor Panamá.

Angeblich soll Francis Drake auch die Kartoffel nach England gebracht haben, die er 1585 während seiner Kapernfahrten in Westindien entdeckte.


Quelle:
"Sir Francis Drake," Microsoft® Encarta® Online-Enzyklopädie 2009
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